Erstmals gehen Staatsanwaltschaften in großem Stile gegen deutsche Reedereien vor, die Schrottschiffe illegal in Südasien entsorgt haben sollen. In Hamburg und Kiel werden Ermittlungsverfahren geführt, in Rendsburg stehen erstmals zwei Reeder vor Gericht. Die meisten der Schiffe wurden im indischen Alang auf den Strand gefahren. Auf diesem - wie er genannt wird - "größten Schiffsfriedhof der Welt" werden von zehntausenden Wanderarbeitern alte Kähne unter oft fragwürdigen Arbeits- und Umweltbedingungen zerlegt.
Es waren die größten regierungskritischen Proteste seit Jahrzehnten: Tausende Menschen demonstrierten in Kuba vor genau einem Jahr vor allem gegen den Mangel, aber auch für mehr Freiheit. Die Proteste waren weitestgehend friedlich. Doch die kubanischen Sicherheitskräfte gingen massiv gegen die Demonstranten vor. Über 1000 Menschen wurden verhaftet, viele zu langjährigen Haftstrafen, teilweise bis zu 25 Jahren verurteilt. Ein Jahr nach den Protesten hat sich die Situation im Land eher verschlechtert als verbessert.
Der Ukraine-Krieg hat direkte Folgen für den afrikanischen Kontinent. Der Anstieg bei Lebensmittelpreisen und Transportkosten bringt viele Staaten und deren Einwohner nach über zwei Jahren Pandemie an ihre Grenzen. Hilfsorganisationen warnen vor der schlimmsten Ernährungskrise des Kontinents seit zehn Jahren. Aber der Krieg in Europa könnte einige Staaten möglicherweise auch krisensicherer machen. So reisen derzeit europäische Politiker mit dicken Geldkoffern und Versprechungen durch den Kontinent - auf der Suche nach einer Alternative zu russischem Gas.
Es ist der Traum vieler: Auswandern in den Süden. Eines der bevorzugten Länder ist Griechenland. Neben dem angenehmen Klima und den niedrigeren Lebenshaltungskosten können Auswanderwillige dort auch von saftigen Steuervorteilen profitieren. Auch die griechische Regierung möchte gezielt Rentner aus dem kühlen Norden in den sonnigen Süden locken, sie verspricht sich davon ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Doch für viele wird es eine Fahrt ins Ungewisse, die Hürden sind häufig hoch.
Am 1. Juli 1997 wurde die britische Kolonie Hongkong an die Volksrepublik China übergeben. 50 Jahre sollte das Prinzip "Ein Land, zwei Systeme" gelten. Doch die chinesische Staats- und Parteiführung hat sich nicht an internationale Verträge gehalten. Die Regierung in Peking hat Hongkong in den vergangenen Jahren systematisch umgebaut, auf Linie der Kommunistischen Partei gebracht, die Zivilgesellschaft abgewickelt.
Neun Monate nach der Machtübernahme durch die Taliban hat sich Afghanistan verändert. Trotz aller Beteuerungen der Radikal-Islamisten wird die Freiheit der Menschen von Woche zu Woche weiter beschnitten. Das bekommen vor allem die Frauen zu spüren - die durch die jüngst eingeführte Burkapflicht oder das Gebot, nur noch mit einem männlichen "Vormund" zu reisen. Afghanistan wandelt sich - hin zu einem totalitären Gottesstaat.
50 Jahre nach seiner Gründung sieht sich das UN-Umweltprogramm - kurz UNEP - mit Sitz in Nairobi vor großen Herausforderungen. Der Klimawandel ist Hauptthema der vergangenen Jahre. UNEP setzt sich gegen Plastikmüll und Luftverschmutzung ein. Gleichzeitig wirbt das Programm dafür, die Artenvielfalt zu erhalten. Keine einfache Aufgabe, Die jetzige UNEP-Exekutivdirektorin Inger Andersen jedenfalls bezeichnet im Jubiläumsjahr den Planeten als Notfallpatient.
Federico García Lorca gilt als der bedeutendste spanische Lyriker und Theaterautor des 20. Jahrhunderts: einerseits weit gereist, etwa in die USA, nach Kuba, und nach Südamerika - andererseits tief verwurzelt in seiner andalusischen Heimat. Ein Lyriker voller Widersprüche: politisch links und so offen schwul, gleichzeitig der Chronist einer archaischen, ländlichen Gesellschaft voller Zwänge. Eine literarische Reise auf den Spuren von Federico García Lorca in Andalusien.
Der riesige schwarze Stier am Rand spanischer Landstraßen und Autobahnen ist fast jedem Spanien-Reisenden schon begegnet. Ursprünglich war er einfach eine Werbefigur für spanischen Cognac beziehungsweise Brandy, der erste Stier wurde im Mai 1957 aufgestellt. In Andalusien gilt er seit 25 Jahren auch als historisches Kulturerbe. Dabei ist das Symbol nicht unumstritten, katalanische Separatisten haben mehrfach Osborne-Stiere zerstört.
Die Waffengewalt in den USA wächst kontinuierlich. Forderungen den illegalen Handel endlich zu stoppen, bleiben auf der Strecke. Was auch an der Waffenlobby liegt. Antje Passenheim über New Yorks offenbar vergeblichen Kampf gegen Schusswaffengewalt.